Schaufenster in viele Welten: Ein Ausflug nach Schleswig

Anlass, aber nicht einziges Ziel unseres Ausflugs nach Schleswig war eine Ausstellung im Stadtmuseum Schleswig. Mit fünf Teilnehmer:innen mussten wir uns nicht dem öffentlichen Nahverkehr anvertrauen, bei dem Schienenersatzverkehr drohte, sondern konnten uns komfortabel von Anja in einem einzigen Auto an einem wunderschönen Sonntag nach Schleswig fahren lassen. Danke Anja!

Der Gebäudekomplex des Stadtmuseums ist an sich schon eine Reise wert, aber diesmal konzentrierten wir uns auf die Sonderausstellung „Wunderwerk Natur“. Wir waren fasziniert von den spektakulären Fotos, die der Geowissenschaftler und Klimaforscher Dr. Christian Klepp von seinen Expeditionen in oft entlegene Gegenden der Erde mitgebracht hat. Aber es geht nicht nur um schöne Bilder, sondern zu fast jedem Fotomotiv erklärt Christian Klepp in kurzen, verständlichen Texten, wie alles zusammenhängt von der Entstehung der Erde bis heute, was unser menschliches Leben erst möglich gemacht hat und was wir mit der menschengemachten Klimakrise anrichten. Manche der Fotomotive sind seit Klepps Aufnahmen schon nicht mehr vorhanden, zerstört durch Vandalismus wie der Fly Geyser in Nevadas Black Rock Wüste oder durch die Erderwärmung. Überwältigt von den Schönheiten der Erde, aber eben auch mit einem Gefühl der Wut und Trauer über das Zerstörungspotenzial der Menschheit und ihrer Unvernunft, die nicht begreift, dass wir die Erde brauchen, die Erde uns aber nicht.

Klepp hat kein menschliches oder tierisches Leben fotografiert, seine Fotomotive sind oft Millionen Jahre alt. Eine weitere kleinere Fotoaustellung führte uns aber dann in die kurzlebige Tierwelt des winterlichen Yellowstone Park, des ältesten Nationalparks der Welt. Holger Rüdel hat von einem Besuch im Winter 2024 eindrucksvolle Fotos aus dem tief verschneiten Park mitgebracht. Wir konnten einem Wolfsrudel bei der Bisonjagd zusehen und Koyoten“porträts“ bewundern.

Nach diesen Ausflügen in ferne Welten wollten wir wenigstens noch ein bisschen von Schleswig genießen und besichtigten das St. Johannis Kloster am nördlichen Schleiufer.

1194 als Benediktinerinnenkloster gegründet, gilt St.Johannis eine der besterhaltenen mittelalterliche Klosteranlage Schleswig-Holsteins. Die Kirche war leider geschlossen, aber wenigstens den „Bibelgarten“ mit seinen üppigen Krokuswiesen und blühenden Irisbüscheln konnten wir bei dem schönen Frühlingswetter genießen.                         

 

 

 

 

 

Ein Spaziergang durch die direkt anschließende Fischersiedlung Holm führte uns zu einem Cafè am zentralen Platz, der mit dem kleinen Friedhof, um den sich die Fischerhäuschen gruppieren, eine besonders friedliche Atmosphäre ausstrahlt. Wir stärkten uns an den wunderbaren Torten und machten uns dann auf den Rückweg nach Lübeck. Die Zeit reichte nicht mehr, um weitere Sehenswürdigkeiten Schleswigs wie den Dom oder Schloss Gottorf zu besichtigen. Ziele für weitere Ausflüge nach Schleswig sind also noch reichlich vorhanden!