Eisernes Durchhaltevermögen zeichnete die 8, später 10 Sprachunterstützer*innen der SonntagsDialoge aus, die sich im Augustzu einem Austauschtreffen im Schulgarten zusammenfanden. Zwischen zwei schönen Sonnentagen hatten sie nun für den Kaffeeplausch ausgerechnet einen an Wetterkapriolen reichen unberechenbaren norddeutschen Sturm- und Schauertag mit heftigen Böen erwischt. Bis unmittelbar vor dem Termin stand noch nicht fest, ob und wo das Treffen angesichts des Wetters denn nun erfolgen sollte. Einige hatten abgesagt, andere kamen gar nicht erst. Wir fanden einen pfützenarmen Platz unter einem großen Sonnenschirm und rückten zusammen.
Auch wir ehrenamtlichen Sprachkräfte freuen uns, mal in entspannter Atmosphäre zusammenzukommen, um den persönlichen Kontakt untereinander zu stärken, in aller Ruhe über aktuelle Entwicklungen (u.a. Vorstandswechsel), über persönliche Befindlichkeiten, Unterrichtserfahrungen, Erfahrungen im Kontakt mit den verschiedenen kulturellen Ausprägungen u.v.m. zu sprechen und damit sowohl die Motivation, sich zu engagieren, aufrechtzuerhalten als auch eine Identifizierung mit den Zielen und Werten unseres Vereins zu fördern.
In unserem Verein gibt es zahlreiche Gelegenheiten, Alltagsdeutsch praxisnah zu trainieren, etwa durch Mithilfe im Büro oder im Fahrradverleih – quasi „Deutsch to go“. Doch sowohl wir Sprachmittler*innen als auch die Migrant*innen wissen, dass die begrenzten offiziellen Sprachkursangebote und das „Lernen im Vorübergehen“ nicht ausreichen, um in zukünftigen Berufen erfolgreich zu sein. Mit unserer Sprachhilfe und mit unserem Erfahrungsschatz leisten wir seit Jahren als verlässliche Konstante und unerlässliches Standbein im Verein einen unverzichtbaren Beitrag zur Integration in die Gesellschaft.
Wir sind keine offizielle Sprachschule, sondern liefern eine wertvolle Ergänzung zum äußerst knappen regulären Kursunterricht: Durch Einzelbetreuung, kleine Gruppen und gezielteUnterstützung in spezifischen Bereichen bieten wir etwas, was der klassische Unterricht nicht leisten kann. Die wöchentliche Kontinuität, die oft auch einen weitergehenden persönlichen Einsatz für „unsere“ Schüler außerhalb des Unterrichts beinhaltet, fördert Vertrauen und Vertrautheit, wodurch die Lernenden ermutigt werden, auch private Anliegen anzusprechen.
Besonders sprachbegeisterte Lernende profitieren von der einzigartigen Möglichkeit, an unterschiedlichen Sprachgruppen verschiedener Lehrender teilzunehmen und so eine umfassende Betreuung zu erhalten.
Hilfreich für unsere Arbeit sind insbesondere die gute Vernetzung in unserer Sprach-Chatgruppe und die regelmäßigen Veranstaltungen der Volkshochschule für Lübecker Sprachhelfer*innen; auch eine kleine Handbibliothek mit ausgewählter praktikabler und praxisbezogener Fachliteratur steht im Vereinsquartier zur Verfügung u.a.m.
… Der Sturm legte sich; ab und zu lugte die Sonne durch die Wolken hervor; und so könnte der frische Wind, der mit dem künftigen jungen Vorstand durch den Verein wehen wird, eine Wohltat für uns Sturmerprobte sein!