Ein ganz normaler Tag im Vereinslokal

 

Am Hüxterdamm 2 beginnt ein neuer Tag. Noch ist alles ruhig, aber das wird nicht lange so bleiben. Seit wir die Räume im Januar gemietet und mit viel ehrenamtlicher Unterstützung renoviert haben, hat sich das „Hüx 2“ zum quirligen, stets belebten – und belegten – Mittelpunkt des Vereinslebens entwickelt. Die 45 qm2 Raum müssen für viele Aktivitäten ausreichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hannah, unsere BUFDI, kommt als erste und findet ihren Platz hinter dem Schreibtisch in der Ecke des größten Raums. Da bleibt sie aber nicht lange, denn schon kommen Kunden des Fahrradverleihs, die ihre gebuchten Fahrräder abholen wollen. Formulare müssen unterschrieben, Personalausweise kopiert, Schlösser und Helme verteilt werden. Auch das Telefon beginnt zu klingeln. Wail hat heute den Dienst der Kundenbetreuung im Verleih übernommen.

Regine und Fereshte aus Afghanistan suchen sich eine Nische für ihren Deutschunterricht und finden sie an dem kleinen Schreibtisch vor dem Fenster im Durchgangsraum. Der etwas größere hintere Raum wird genutzt für einen der vier Deutschkurse für Ukrainer*innen, die wir zurzeit anbieten. Angelika als Lehrerin und Kristine aus Armenien als Übersetzerin geben diesen Kurs.

Um den kleinen Tisch im ersten Raum versammeln sich nach und nach Awet, Massood, Reza, Kaja und Matthias, um sich abzusprechen, Hausaufgaben zu machen oder auch ein Buch zu lesen. Viele schauen im Laufe des Tages nämlich einfach vorbei, etwa nach einem Kurs in der VHS oder in ihrer Mittagspause, weil sie hier immer jemanden zum Reden finden. Tufan hat heute die Aufgabe des Kaffeekochens übernommen.

Währenddessen werden Fahrräder kontrolliert und geputzt, damit die nächsten Kunden zufrieden sind. Die Ausleihe geht weiter, das Telefongeklingel auch. Da müssen Anfragen beantwortet werden, Absagen entgegengenommen und z.B. der nächste Ausflug vorbereitet werden. Nicht vernachlässigt werden dürfen auch die großen Chatgruppen des Vereins, über die die interne Kommunikation hauptsächlich läuft. Zwischendurch übernimmt Kaja den Schreibtisch, jeder braucht ab und zu eine Pause.

Am späteren Nachmittag kommen die Fahrräder zurück und müssen entgegengenommen und wieder gewartet werden. Die Kurse im hinteren Raum gehen weiter, das Telefon bleibt auch nicht still – und die Chatgruppen erst recht nicht.

Hannah und Kaja geben heute Abend noch zusätzlich zu ihrem Tagewerk eine von drei Trainingseinheiten für die Migrant*innen, die den Fahrradverleih nach und nach ganz übernehmen sollen. Darüber berichten wir demnächst.

Wenn dann das Licht ausgeht und die Tür abgeschlossen wird, ist wieder ein ganz normaler Tag im Verein vorbei.